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4. Bericht der Jugendberufsagentur Berlin veröffentlicht

Bericht zieht gemischte Bilanz für Berufsorientierung im letzten Jahr

Der 4. Bericht der Jugendberufsagentur Berlin (JBA Berlin) im Rahmen der jährlichen Berichtspflicht gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaufür das Jahr 2020 verööfentlicht.

Ingesamt war die Arbeit der Jugendberufsagentur Berlin im Berichtsjahr sehr stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Die Einschränkung von Direktkontakten, die sich auch aus den zeitweiligen Schulschließungen ergaben sowie die Einschränkungen des Beratungsbetriebs an den Standorten der JBA Berlin, hat die Erreichbarkeit der jungen Menschen erschwert. Zusätzlicher Belastungsfaktor am Übergang Schule/Beruf war der deutliche Rückgang des Angebots an dualen Ausbildungsplätzen.

Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen habe sich die Zusammenarbeit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF), der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales (SenIAS), der Bezirke und der Agentur für Arbeit, vertreten durch die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, allerdings bewährt.

Die „Beratung unter einem Dach“ mit ihren Schnittstellen zu den Schulen und insbesondere die weiterlaufende, aufsuchende Beratung in der Jugendberufsagentur Berlin habe maßgeblich dazu beigetragen, dass vergleichsweise viele Jugendliche erreicht werden konnten. Somit habe Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern in der Pandemie das Verschwinden größerer Gruppen junger Menschen aus dem Fokus der JBA verhindert. Die registrierten Übergänge in Qualifizierung seien im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig abgesunken.

In Absprache mit allen Partnern der JBA Berlin wurden die Vermittlungsbemühungen an die besonderen Pandemiebedingungen angepasst und optimiert: Dazu zählt die Kontaktgestaltung zu den Schulabgänger*innen der allgemeinbildenden Schulen, die vergleichsweise gut im Übergang 2020/2021 erreicht worden seien. Aufwändiger gestaltete sich die Kontaktierung der sogenannten Altbewerber*innen. Die aufsuchende Beratung sei ebenfalls erfolgreich bei der Zuführung von Jugendlichen in die JBA Berlin gewesen, obwohl sich die typischen Aufenthaltsorte der Jugendlichen in der Pandemie verändert hätten.

Hilfreich seien auch die Beratungskontakte in den sogenannten Ferienschulen der beruflichen Bildung. Die Berater*innen der beruflichen Schulen hätten hier vor Ort mit den Schüler*innen gezielt an deren beruflichen Anschlussperspektive gearbeitet. Die Beratungsarbeit im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung wurde von den Lehrkräften und den Berufsberater*innen der Agenturen für Arbeit trotz pandemiebedingter Einschränkungen an den allgemeinbildenden Schulen weitergeführt. Um die Arbeit der Agenturen für Arbeit, der Jobcenter, der Jugendhilfe und der Berater*innen der beruflichen Schulen weiter zu optimieren und Entscheidungswege zu verschlanken, sei die Einleitung einer Gremienstrukturreform erfolgt.

Auf den Rückgang dualer Ausbildungsplätze wurde mit Kompensationsangeboten im Bereich subsidiärer Ausbildung reagiert. Es seien zusätzliche Plätze im Bereich der Verbundausbildung durch die SenIAS sowie zusätzliche Plätze an Berufsfachschulen durch die SenBJF vorgehalten.

Für Auszubildende von Insolvenz betroffener Betriebe im Hotel und Gaststättengewerbe, die ihre Ausbildung fortsetzen wollten, leistete das von der SenIAS geförderte Prinzip der „Ausbildungshotels“ direkte Hilfe.

Nach der Bilanz des Ausbildungsjahrganges 2020 seien nunb deutliche Anreizverstärkungen nötig. Der Fachkräftebedarf werde sich besonders im Bereich Gastronomie und Hotellerie wieder auf das Vorkrisenniveau zubewegen. Um jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen, hat die SenBJF die Plätze an den beruflichen Schulen/Oberstufenzentren ausgeweitet, immer vor dem Hintergrund, dass ein Wechsel in einen Ausbildungsbetrieb angestrebt wird. Um dies zu erleichtern, wurde die Anrechnung von Zeiten der vollschulischen Ausbildung bei einem Wechsel in die duale Ausbildung geregelt.

Über die JBA Berlin: Bei der JBA Berlin wird von der Ausbildungsberatung bis zur Unterstützung in schwierigen Lebenslagen alles unter einem Dach angeboten. Auch Eltern und Lehrkräfte können sich an den zwölf Standorten in den Bezirken informieren und Ansprechpartner*innen finden. Für die Jugendlichen selbst gibt es bereits im dritten Jahr einen Instagram-Account, der zeigt, wie junge Menschen ihre Zukunft individuell angehen und ihre Traumberufe vorstellen