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Neue digitale Wege in der Berufsorientierung

Studie analysiert verschiedene Angebote der Beruflichen Orientierung

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, in welcher verschiedene Wege der Berufsorientierung – insbesondere mit Augenmerk auf die Corona-Pandemie - analysiert.

Nach wie vor stellen Eltern die ersten Ansprechpartner für Jugendliche im Prozess der Berufsorientierung dar. Andere Angebote wie Berufsmessen, Beratung der Agentur für Arbeit, Betriebsbesichtigungen und vor allem Praktika sind im vergangenen Jahr zum großen Teil ausgefallen und konnten nur bedingt durch digitale Formate ersetzt werden. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund von Betriebspraktika relevant: Gerade solche sind besonders wichtig und nützlich, da dort der direkte Vergleich zwischen Wunschvorstellung und Realität bei Schüler*innen stattfindet.

Währenddessen hat ein gutes Viertel der Jugendlichen bereits digitale Berufsorientierungsangebote genutzt: Dazu zählen digitale Unternehmertalks, Online-Berufsberatungen, virtuelle Ausbildungsmessen und weitere Angebote. Dabei waren digitale Berufsberatungen unter den häufigsten angebotenen Formaten. Digitale Berufsmessen wurden an den Schulen nur bei etwa jeder bzw. jedem zehnten Befragten angeboten. Noch weniger verbreitet waren digitale Unternehmertalks.

Als wichtige Informationsquellen für die Berufsorientierung wurden von den Schüler*innen vor allem die (audio)visuellen Plattformen Instagram und YouTube genannt. Mehr als jede bzw. jeder vierte Befragte nutzte Social-Media-Kanäle zur Berufsorientierung.

Über 80 Prozent der Befragten wünschten sich eines oder mehrere Angebote zur Berufsorientierung von Unternehmen. Am häufigsten wünschten sich Schüler*innen Unterrichtsbesuche, bei denen Unternehmensvertreter*innen direkt in die Schule kommen, gefolgt von Unternehmenspraktika, digitalen Angeboten sowie Besuchen vor Ort.

Im Bereich der Beruflichen Orientierung tritt auch der Wunsch der Jugendlichen nach Unabhängigkeit deutlich zutage: So bevorzugen Schüler*innen klar die Möglichkeit von Berufsinformationen direkt von den Unternehmen selbst (z.B. Azubi-Talks, Vorträge von Unternehmensvertreter*innen, etc.) – vor allem in Kombination mit der Möglichkeit zu konkreten Rückfragen. Auch wenn Eltern weiterhin die wichtigsten Bezugspersonen darstellen, ist die mittelbare Berufsinformation (Unternehmen stellen Informationen für Lehrkräfte und Eltern bereit, welche diese dann weitergeben) demnach weniger attraktiv.

Insgesamt können Unternehmen somit vielfältig bei der Berufsorientierung aktiv werden – sowohl analog als auch digital. Digitale Ausbildungsmessen, digitales Azubi-Speed-Dating, Online-Praktika oder Social Media sind u.a. wichtige digitale Wege, damit sich Jugendliche über Berufe informieren können. Dabei sollten Unternehmen auch die geschlechtsunabhängige Berufswahl fördern.

Weitere Informationen sowie einen kostenfreien Download der Studie finden Sie unter diesem Link.